Bruno Kreisky

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    österreichischer Politiker; * 22. Januar 1911 in Wien, † 29. Juli 1990 in Wien

    Als Sozialdemokrat war der Jurist Kreisky von 1935 bis 1937 unter der Regierung Dollfuß und 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das deutsche Reich inhaftiert und emigrierte 1938 nach Schweden. Bis 1951 war er im diplomatischen Dienst tätig. Nach seiner Rückkehr 1951 wurde er Berater des Bundespräsidenten T. Körner und 1953 Staatssekretär im Bundeskanzleramt. 1955 war Kreisky maßgeblich an den Verhandlungen über den Österreichischen Staatsvertrag beteiligt. Von 1959 bis 1966 war er Außenminister und plädierte in dieser Funktion stets für eine Wahrung der österreichischen Neutralität. Von 1967 bis 1983 war Kreisky Vorsitzender der SPÖ. 1970 wurde er zum Bundeskanzler gewählt und trat erst 1983 nach erheblichen Verlusten seiner Partei bei den Nationalratswahlen zurück.

    Während seiner Amtszeit als Bundeskanzler Österreichs setzte sich Kreisky für eine Versöhnungspolitik zwischen Amerika und der Sowjetunion ein. Zusammen mit Brandt, Peres und Sadat arbeitete er 1978 einen Nahost-Friedensplan aus. Seine Vorschläge zur Lösung internationaler Probleme brachten ihm im In- und Ausland hohes Ansehen ein.

    Kalenderblatt - 3. Mai

    1951 Der Europarat nimmt die Bundesrepublik Deutschland als vollwertiges Mitglied auf. Seit dem 15. November 1950 besitzt die Bundesrepublik die assoziierte Mitgliedschaft.
    1971 Erich Honecker löst Walter Ulbricht in seinem Amt als Erster Sekretär der SED ab. Damit beginnt in Ostdeutschland die Ära Honecker, die bis kurz vor dem Mauerfall andauert.
    1993 Björn Engholm, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, tritt von seinem Amt zurück. Er zieht damit die Konsequenz seiner Falschaussage bezüglich der Barschel-Affäre. Engholm wollte in den nächsten Bundestagswahlen als Vertreter der SPD gegen Helmut Kohl um das Kanzleramt konkurrieren. Johannes Rau löst ihn in seinem Amt als SPD-Chef vorläufig ab.